Ein Jahr stabile Mark - hat Deutschland sich gesund geglaubt?

Auf den Tag genau - Un pódcast de Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Die Ausgabe des Hamburger Anzeigers vom 20 November 1924 hatte folgenden Preis auf der oberen rechten Ecke der Titelseite abgedruckt: 10 Pfennige Goldmark = 100 Milliarden Mark. Insofern war die Hyperinflation des Jahres 1923 mit ihren ungeheuren Summen, die wir vor einem Jahr an dieser Stelle dokumentierten, indem wir täglich die Preise der Zeitungsausgaben in den Anmoderationen nannten, immer noch präsent. Die Preise der Zeitungsausgaben, als auch aller anderen Güter, waren aber seit der Währungsreform im Großen und Ganzen stabil geblieben. Und genau diese Tatsache feiert der Artikel eines Dr. Erdmann in dieser Ausgabe. Hatten zahlreiche Finanzpolitiker und Wirtschaftswissenschaftler die Wirksamkeit der Rentenmark damals angezweifelt mit dem Hinweis auf bestimmte finanztechnische Zusammenhänge und Logiken, so macht der Autor auf einen Faktor aufmerksam, den 1923 offensichtlich noch nicht so viele als fundamental betrachteten, der aber heutzutage zum Einmaleins der Finanzpolitik gehört: die Psychologie. Über gefühlte Stabilität und die Macht des Glaubens berichtet für uns Rosa Leu.

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