Genfer Hoffnungen an den Völkerbund

Auf den Tag genau - Un pódcast de Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Aus den Versailler Friedensverhandlungen war die Gründung des Völkerbundes hervorgegangen, dessen vornehmliches Ziel darin bestand, einen Krieg, wie man ihn gerade erlebt hatte, zu verhindern. Es sollte eine Schiedsgerichtsbarkeit geben, um zwischenstaatliche Konflikte zu lösen, und gegenseitige Verpflichtungen zur Abrüstung. Besonders in Deutschland war mancherorts die Skepsis gegenüber dem Gebilde groß und es wurde vermutet, dass hinter dem Pathos der Oberfläche eine knallharte und deutschlandfeindliche Interessenspolitik der Franzosen und Engländer dominierte. Als aber im Spätsommer 1924 der Völkerbund in Genf unter Beteiligung von deutschen Diplomaten tagte, regte sich zumindest im Hamburger Fremdenblatt vom 4. September die leise Hoffnung, dass es Frankreich und England doch ernst meinen könnten mit den Zielen des Bundes und dass mit einer Beteiligung oder gar einem Beitritt von Deutschland wirklich ein europäischer Frieden zu schaffen wäre. Für uns erinnert Rosa Leu an die enttäuschten Hoffnungen der Zwischenkriegszeit.

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