Vor dem Prozess gegen die Putschisten vom 9. November 1923

Auf den Tag genau - Un pódcast de Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Würde sich die Republik diesmal als wehrhaft erweisen oder ihr der in großen Teilen illoyale, weil aus der Kaiserzeit übernommene Justizapparat wieder in den Rücken fallen? Die Spannung vor dem Prozess gegen die Putschisten vom 9. November 1923 war groß, und die Presse brachte sich bereits Wochen vor dessen Auftakt in Position. Aus der zuverlässig republikanischen Berliner Volks-Zeitung vom 6. Februar 1924 erfahren wir, dass man in den rechten Blättern wohl vor allem versuchte, für die Person Ludendorffs Stimmung zu machen und nichts unversucht ließ, Einfluss auf das Gericht in seiner Angelegenheit, aber auch in der des bayerischen Generalstaatskommissars Gustav von Kahr und der des Landeskommandanten der Reichswehr in Bayern Otto von Lossow auszuüben. Letztere wurden tatsächlich beide nur als Zeugen geladen und Ludendorff als einziger Angeklagter schließlich freigesprochen – ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Es liest Paula Rosa Leu.

Visit the podcast's native language site