Wie Alfred Kerr fast verprügelt wurde

Auf den Tag genau - Un pódcast de Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Alfred Kerr war im Berlin der Zwischenkriegszeit der wahrscheinlich prominenteste deutsche Theaterkritiker und entsprechend häufig auch schon als Autor hier im Podcast zu Gast. Heute tritt er hingegen in eher ungewohnter Rolle auf, nämlich als vorgesehenes Opfer eines tätlichen Angriffs, der nur deshalb nicht nur Ausführung kam, weil der dafür bezahlte Schläger Kerr den Auftrag lieber meldete, der den Zusammenhang so jedenfalls in einer Presseerklärung an die überraschte Öffentlichkeit brachte und damit ein gewaltiges Rauschen im Blätterwald lostrat. Man würde aus dem historischen Rückblick vielleicht politische Motive hinter diesem Plan vermuten. Die Spuren weisen vielmehr jedoch ins private Umfeld von Kerr, will heißen: zu seinem eigenen (übrigens zwei Jahre jüngeren) Schwiegervater Robert Weismann, der in Berlin übrigens auch kein Unbekannter war. Wer die Story gerafft erzählt bekommen möchte, googele nach einem Interview, das Alfreds Tochter/Weismanns Enkelin Judith Kerr 2007 dem Spiegel gab. Den eher etwas verworrenen zeitgenössischen Text aus dem Vorwärts vom 22. Februar 1924 liest hier Frank Riede.

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