Folge 42 - Unaufhaltsam (Hilde Domin)

Lyrikschule - Un pódcast de Johannes Thiele

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Mehr als alles andere verletzten uns häufig Worte. Worte können tiefer und schmerzvoller treffen als physische Attacken. Diese Erfahrung bringt Hilde Domin in ihrem Gedicht kunstvoll und doch intuitiv-verständlich auf den Punkt. Unaufhaltsam Das eigene Wort, wer holt es zurück, das lebendige, eben noch ungesprochene Wort? Wo das Wort vorbeifliegt verdorren die Gräser, werden die Blätter gelb, fällt Schnee. Ein Vogel käme dir wieder. Nicht dein Wort, das eben noch ungesagte, in deinen Mund. Du schickst andere Worte hinterdrein, Worte mit bunten, weichen Federn. Das Wort ist schneller, das schwarze Wort. Es kommt immer an, es hört nicht auf an- zukommen. Besser ein Messer als ein Wort. Ein Messer kann stumpf sein. Ein Messer trifft oft am Herzen vorbei Nicht das Wort. Am Ende ist das Wort, immer am Ende das Wort.

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