Folge 60 - D-Zug (Gottfried Benn)

Lyrikschule - Un pódcast de Johannes Thiele

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Am Ende des Sommers überkommt uns häufig ein gewisses Gefühl der Melancholie. Wir halten fest an den Eindrücken, die wir erlebt haben. Auf besonders kunstvolle Weise hat Gottfried Benn diesen Moment in Worte gebannt. D-Zug Braun wie Kognak. Braun wie Laub. Rotbraun.                                                   Malaiengelb. D-Zug Berlin - Trelleborg und die Ostseebäder. – Fleisch, das nackt ging. Bis in den Mund gebräunt vom Meer. Reif gesenkt. Zu griechischem Glück. In Sichel-Sehnsucht: wie weit der Sommer ist! Vorletzter Tag des neunten Monats schon! – Stoppel und letzte Mandel lechzt in uns. Entfaltungen, das Blut, die Müdigkeiten, Die Georginennähe macht uns wirr. – Männerbraun stürzt sich auf Frauenbraun: Eine Frau ist etwas für eine Nacht. Und wenn es schön war, noch für die nächste! Und dann wieder dies Bei-sich-selbst-sein! Diese Stummheiten. Dies Getriebenwerden! Eine Frau ist etwas mit Geruch. Unsägliches. Stirb hin. Resede. Darin ist Süden, Hirt und Meer. An jedem Abhang lehnt ein Glück. – Frauenhellbraun taumelt an Männerdunkelbraun: Halte mich! Du, ich falle! Ich bin im Nacken so müde. O dieser fiebernde süße Letzte Geruch aus den Gärten. –

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