Das Vermächtnis der Blasket Islands
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Von Anja Steinbuch und Michael Marek Drei Meilen vor der Küste der irischen Grafschaft Kerry liegen die Blasket Islands, die Gemeinde, die Nordamerika am nächsten liegt, wie die Einwohner sagten. Eine friedliche Landschaft - am Ende Europas oder an ihrem Anfang? Einst waren die sechs Eilande von Menschen besiedelt, die dort ein einsames Leben führten - ohne Elektrizität, ohne Arzt, ohne Einkaufsladen. 1953 verließen die letzten Insulaner ihre Heimat und ließen dabei einen literarischen Schatz zurück. Heinrich Böll hat einige Inselromane der Blaskets ins Deutsche übersetzt. Weltweit gibt es keine Gemeinschaft, die mehr Bücher hinterlassen hat als die Blaskets. Ihre Bewohner flohen vor vielen Jahren auf das irische Festland und nach Nordamerika - vom Hunger gebeutelt, von der Natur ausgelaugt. Über Jahrhunderte sprachen die Insulaner ein reines Irisch, das von den Briten verboten war. Und sie erzählten so gut, dass Gelehrte kamen und sie anspornten, ihre Geschichte so aufzuschreiben, wie sie auch mündlich über ihre archaische Welt erzählen würden. In einer Vielzahl von Romanen ist der Inselalltag festgehalten. Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll hat einige sogar ins Deutsche übersetzt. Anja Steinbuch und Michael Marek waren dort.