Folge 191 Nostalgieren - Früher war alles besser!?!

Psychologen beim Frühstück - Un pódcast de Annika Lohstroh, Michael Thiel - Domingos

Ja, manchmal ist früher einiges toll gewesen. Aber nicht alles - und auch nicht generell. Das ist Verklärung. Dabei muss man sich klar darüber sein, dass auf eine negative Erfahrung/Erinnerung durchschnittlich vier positive Momente kommen müssen, damit ein relatives seelisches Gleichgewicht bestehen bleibt. Ein Trauma geht allerdings allein durch schöne Erinnerungen nicht weg. Aber ab und zu in schönen Erinnerungen schwelgen, sich nostalgisch an die Vergangenheit erinnern und für einen Moment die schwierige Gegenwart vergessen sind nach neuen Erkenntnissen gesundheitsfördernd. Der Sozialpsychologe Roy F. Baumeister hat dafür den Begriff "Nostalgieren" geprägt und sich damit in seinem Buch "Die Macht des Schlechten" wissenschaftlich beschäftigt. Sein Ergebnis: Es ist gut, sich gegen die Flut der schlechten Meldungen und Erfahrungen immer mal wieder ganz bewußt an schöne Erlebnisse zu erinnern. Wie das funktioniert, warum ein Tadel erst durch vier Lobe ausgeglichen werden kann und warum wir beim Älterwerden die Vergangenheit idealisieren, wollen wir heute erklären. Carpe Diem, empfehlt uns gern weiter und denkt daran: "Wer die Gegenwart genießt, hat in Zukunft eine wundervolle Vergangenheit!" Annika und Michael

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